Gestern, nach diversen DVD-Filmen auf der Couch, unterbrochen nur von Snackbesuchen am Kühlschrank, stand ich - hochherrschaftlich, wie ich meine - an einem meiner beiden hohen Fenster mit Blick auf Gründerzeithäuser und Kastanien, der Wind bauschte die Vorhänge (yesss!) und die Luft draußen war mild.
Kurz: Zeit, hinaus zu gehen!
Gehen? Fahren!
Schwups, das Fahrrad geschnappt, im Vorbeigehen noch schnell den Minirucksack vollgepackt mit: Geld, Handtuch, Windjacke, Fotoapparat, Schlüssel, Taschentücher, Stadtplan; Musik ins Ohr und nichts konnte mich aufhalten. Außer roten Ampeln. Magdeburg verfügt, das kann ich nun aus eigener Erfahrung bestätigen, über ein hervorragendes Netz an Radwegen. Man muss praktisch nie absteigen und hat eigentlich immer eine eigene Spur, samt Ampel.
Am Alleecenter vorbei, über die Elbbrücken, dann nordwärts und schließlich im Herrenkrugpark - gibt es ein Fahrrad-Pendant für "flanieren"?
Frische Luft umwehte die Nase, Schatten wechselte sich ab mit Sonnenflecken, Vogelzwitschern (gab es bestimmt, wurde aber übertönt von meiner Musikauswahl)...
Einziger Wermutstropfen (wenn überhaupt): sich ohne Profi-Rad-Hose-und-Oberteil auf einem normalen Damenrad fortzubewegen kann durchaus zu einem Gefühl von technischer Unterlegenheit führen.
Wann wurde privates Radeln bitte so PROFESSIONELL?!
Scobel und die Nominierung
vor 3 Jahren