"Liebes-Lied" - Rainer Maria Rilke

Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

"Burki"

Schönes Sommerwetter - so wie heute - zieht die Menschen nicht nur nach draußen, sondern vor allem aufs Zweirad. Mit F also Fahrrad gefahren. Schön an der Elbe lang, zwischen den saftigen Wiesen, Vögel zwitscherten, zahlreiche Bänke luden zum Pausieren und Sonnenbrille-Richten ein... dann - unerwartet - eine Überflutung des Radweges! Die Bezeichnung Pfütze wäre in keiner Weise angemessen gewesen, vielmehr handelte es sich fast schon um einen Seitenarm der Elbe. Todesmutig (und nachdem sich durch Beobachtung entgegenkommender Radfahrer die Durchführbarkeit des Unterfangens gezeigt hatte) mit angezogenen Beinen also durchs Wasser gepflügt!

Adventure-Trip, ick hör dir trapsen.

Belohnt wurde dieses wagemutige Manöver durch ein ordentliches Eis bei "Burki" in Biederitz. Und das hat es mehr als wett gemacht. Hausgemachtes Eis, wie es sich gehört. Und mit schattenspendenden Schirmen genau richtig, um abgekämpften Radlern (also nicht wir, wir waren ja entspannt und lässig...) eine Gelegenheit zum "Auftanken" zu geben. Zauberhaft, zauberhaft.

Zurück dann über die freakige Fußgängerbrücke am Herrenkrug (kurz vorm Oberschenkelkrampf wegen des ungewohnten Anstiegs, sonst ist ja alles flach hier), vorbei am Wissenschaftshafen, alte Bahnwagen, tolle Speicherhäuser.

Es gibt so schöne (und dabei gleichzeitig ein bisschen schrullige) Ecken in MD!